Interaktive Großprojektion – schattendasein

Zur „Langen Nacht der elektronischen Musik“ entwickelte ich 2010 auf Anfrage von Ephraim Wegner eine Videoinstallation fürs Hochhaus des Kulturparks Freiburg. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „das Eigene- das Fremde- das Andere- das Neue“.

Die Installation setzte dieses Motto folgendermaßen um: Der eigene Schatten ist die direkte „Spiegelung“ des Menschen, er ist unmittelbar und analog. Das Fremde, das Andere und Neue ist abstrakt und wird von der Videoprojektion dargestellt, die 2 gegeneinander rotierende Drahtgitterwalzen zeigt. Die untere Walze wird von den Schatten der darunter vorübergehenden Passanten verformt. Die obere Walze übernimmt nach einer halben Umdrehung diese Verformungen abgeschwächt und gibt diese nach einer weiteren halben Umdrehung nochmals abgeschwächt an die untere zurück. Dadurch entsteht ein Feedback des „Eigenen“ mit dem „Fremden“, das zunächst zu größeren Turbulenzen führen kann, sich mit der Zeit aber egalisiert.

Die Visualisierung basiert auf einem Processing Sketch aus dem Buch Generative Gestaltung (sehr zu empfehlen). Dabei findet ein physikalisches Verhalten der Knotenpunkte innerhalb des Gitters statt, welches Schwingungen oder magnetisches Verhalten simuliert.
Die Erkennung der Schatten erfolgte mit einer Kamera unter Max/MSP/Jitter hauptsächlich mit den Externals von cv.jit. Damit werden sogenannte „Blobs“ erkannt, deren Daten per OSC vom Processing-Sketch übernommen und als Verzerrung des Drahtgitters sichtbar wurden.